Liquor
Entnahme durch Lumbalpunktion
Die Liquor-Entnahme muss unter streng aseptischen Kautelen verlaufen. Nach gründlicher Hautdesinfektion wird die Lumbalpunktion mit einem sterilen Punktionsbesteck durchgeführt.
Der Liquor wird ohne Zusätze in ein steriles Röhrchen gegeben. Bei V.a. eitrige Meningitis sollte der Liquor telefonisch im Labor angekündigt werden und sofort der Transport veranlasst werden. Bei Transportverzögerung muss der Liquor bei Raumtemperatur gelagert werden. Außerdem ist in diesen Fällen zusätzlich die Beimpfung einer Kulturflasche zu empfehlen, die bei Raumtemperatur gelagert werden sollte.
Auf eine ausreichende Liquormenge (s. nachfolgende Tabelle) ist zu achten, damit neben mikroskopischen Präparaten, Kulturanlage und Antigentestung auch die Möglichkeit einer molekularbiologischen Untersuchung genutzt werden kann (letztere kann nur aus dem nativen Liquor, nicht aus der Kulturflasche erfolgen). Bei V.a. eitrige Meningitis sollten zusätzlich Blutkulturen entnommen werden.
Untersuchung |
Benötigte Menge |
Bakterien und Pilze (Präparat und Kultur) |
1-2 ml |
Mykobakterien |
2-3 ml |
Molekularbiologische Untersuchungen |
300 µl |
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Cryptococcus-Antigen |
100 µl |
Geeignete Gesamtmenge mindestens |
4-5 ml |
Entnahme aus Ableitungssystemen
Bei V.a. Ventrikulitis bei liegendem Ableitungssystem kann Liquor aus dem Drainagesystem entnommen werden. Vorab muss die Entnahmestelle ausreichend desinfiziert werden. Die Entnahmestelle sollte unbedingt auf dem Anforderungsschein vermerkt werden.