Mikrobiologische Diagnostik

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Sektionen
Atemwege

Atemwege

Bei der Gewinnung von Sekreten aus den tiefen Atemwegen besteht die Gefahr der Kontamination durch Mund-/Rachenflora. Tiefe Atemwegsmaterialien sind hinsichtlich der diagnostischen Ausbeute Materialien aus den oberen Atemwegen überlegen und zusätzlich geeignet zum Nachweis spezieller Erreger, wie Chlamydien, Mykoplasmen, Legionellen, Pneumocystis jiroveci u.a. Die sterilen Transportgefäße müssen sicher verschlossen werden.

Sputum
Sputum (Auswurf) ist das Sekret der Atemwege, das beim Husten in den Rachen gelangt. Bei adäquater Handhabung ist es die klassische, nicht invasiv zu gewinnende Untersuchungsprobe zur Diagnostik von Infektionen der tiefen Atemwege. Der Erfolg ist entscheidend davon abhängig, wie die Probe gewonnen wurde. Dem Patienten müssen folgende Punkte erklärt werden:

  • vor der Exspektoration Mund spülen oder Zähneputzen und ggf. Prothese herausnehmen
  • Speichel (Mundflüssigkeit) ist als Untersuchungsmaterial ungeeignet
  • den Deckel des Röhrchens entfernen und das Auffanggefäß nur von außen berühren
  • zur Anregung der Sputumproduktion tief ein- und ausatmen und jedesmal die Luft anhalten
  • ggf. provoziertes Sputum durch Inhalation von NaCl oder Mucolytika
  • das Sputumgefäß sofort beim Personal abgeben
  • falls kein Sputum produziert werden kann, muss dies dem Arzt mitgeteilt werden, damit ggf. andere diagnostische Maßnahmen eingeleitet werden können

Möglichst nur tief abgehustetes eitriges Morgensputum einsenden!

Trachealsekret
Bei beatmeten Patienten werden anstelle der Sputumproben Sekretproben aus Trachea und Bronchien gewonnen. Dazu wird mit Hilfe eines sterilen Katheters Sekret so weit wie möglich aus den tiefen Abschnitten des Bronchialbaumes aspiriert.

Bronchialsekret
Bronchialsekret wird über einen Arbeitskanal des Bronchoskops entnommen. Dieses unter Sicht direkt aus dem Infektionsherd gewonnene Material besitzt eine hohe diagnostische Sensitivität und Spezifität.

Bronchiallavage (BAL)

Wenn dieses Untersuchungsmaterial eingesandt wird, sollte möglichst die Menge der instillierten und der wiedergewonnenen Flüssigkeit angegeben werden, damit der Verdünnungseffekt abgeschätzt werden kann. Hauptproblem der Probengewinnung durch BAL ist die Kontamination mit der Flora des Mund-Rachenraumes. Deshalb sollten Sekretansammlungen im Mund-Rachenraum vor Einführen des Bronchoskops abgesaugt werden.